Festsitzende Zahnspangen

 

Abb. OK Damon clear, UK Damon Q

Die kieferorthopädische Diagnostik hat ergeben, dass für die Regulierung der Zahn- und Kieferstellung eine feste Zahnspange benötigt wird. Was bewirken die Spangen und wie sind sie aufgebaut?






Auf jeden Zahn wird ein Bracket (zu deutsch: Klammer) geklebt. In jedem Bracket befindet sich ein kleiner Schlitz, in den ein spezieller Draht (Bogen) eingelegt wird. Dieser Bogen verläuft um den gesamten Zahnbogen und wird hinter dem letzten Zahn umgebogen. Durch die Schlitze bekommt das Bracket die “Information”, wie der Zahn einmal stehen soll. Der Bogen dient als Orientierungsebene. Er ist elastisch und versucht Niveauunterschiede zwischen den Zähnen auszugleichen. Es wirkt also ständig eine kleine Kraft auf die Zähne. Dadurch werden die Zähne etwas gelockert und es kann auch manchmal vorübergehend weh tun, besonders, wenn ein neuer Bogen eingegliedert wurde. Das ist notwendig, um die Zähne bewegen zu können. Die Schmerzen lassen nach ca. 1-2 Tagen wieder nach.

Viele meinen, dass die Spange Löcher in den Zähnen hervorrufen könnte. Die Bänder und Brackets, die direkt an den Zähnen haften, bedecken und schützen jedoch die Zähne, solange sie fest auf den Zähnen sitzen.

Sowohl die Bänder als auch die geklebten Brackets machen das Zähneputzen allerdings wesentlich schwieriger. Die Brackets, Röhrchen und Bögen liegen wie ein kleines Schild außen um die Zähne. Dieses Schild macht es natürlich schwieriger für die Zahnbürste alle Zwischenräume zwischen der Spange und dem Zahnfleisch zu reinigen.

Das Zähneputzen ist jetzt noch viel wichtiger, denn durch eine mangelhafte Mundhygiene kann es außer zu Karies auch zu Entzündungen des Zahnfleisches kommen und dann müsste die Spange vorzeitig entfernt werden, ohne dass das gewünschte Ergebnis erreicht werden konnte. Es ist daher unbedingt erforderlich, dass die Zähne nach jedem Essen geputzt werden.


Um einen optimalen Schutz der Zähne während dieser Phase zu ermöglichen, bieten wir spezielle Prophylaxemaßnahmen an, über die wir Sie vor dem Einsetzen der festen Spange informieren.

Bei auftretenden Schmerzen, Beschädigungen der Apparatur (gelöste Brackets und Bänder) oder wenn die Spange irgendwo drückt oder piekt, vereinbaren wir einen kurzfristigen Termin, möglichst noch am selben Tag, um das Problem zu beseitigen.


Wenn ein Termin versäumt wurde - aus welchem Grund auch immer (Krankheit, Ferien, Klassenfahrt usw.), bitte möglichst schnell einen neuen Termin vereinbaren. Wird die Spange nicht regelmäßig kontrolliert, kann es zu ungewollten Zahnbewegungen oder anderen nachteiligen Nebenwirkungen kommen und die monatelange, fleißige Mitarbeit wäre vielleicht umsonst. Die Behandlung dauert dann nicht nur wesentlich länger, es ist auch schwieriger ein gutes Ergebnis zu erreichen.


Der Erfolg der Behandlung hängt jetzt davon ab, wie gut die Zusammenarbeit zwischen Patient und dem Behandler ist und wie gut die Zähne gepflegt werden.

Wir können Ihnen verschiedene Arten von Brackets und Bögen anbieten, je nach individuellem Geschmack und persönlichen Anforderungen. 
 
Metallbrackets

Abb. Metallbrackets Damon Q

Diese Brackets gelten aufgrund ihrer guten Wirkung und geringeren Kosten als Standardbrackets. Es gibt sie in unterschiedlichen Größen und Formen. Sie sind entweder aus einem Stück gegossen oder aus mehreren Teilen zusammengelötet. Sie bestehen entweder aus Edelstahl (nickelhaltig) o. aus nickelarmen Stahl (für Nickelallergiker).

 


Miniaturbrackets / Low friction Brackets (Damon-Brackets)


Die zur Zeit modernste Art der Metallbrackets stellen die sog.  „Low friction Brackets“ dar. Ihre spezielle Form ermöglicht einen sehr raschen Behandlungsverlauf, da nur wenig der aufgewendeten Kräfte durch Reibung (Friktion) verloren geht. Da in Folge dessen mit nur geringen Kräften gearbeitet werden kann, ist die Zahnregulierung mit diesen Brackets besonders schonend für die Zähne sowie sehr angenehm für den Patienten. Die Brackets sind bis zu drei mal kleiner als herkömmliche Brackets, fallen dadurch weniger auf und erleichtern sehr die Mundhygiene. In unserer Praxis verwenden wir zum größten Teil sog. "Damon Q"- Brackets der Firma Ormco.


Durchsichtige oder zahnfarbene Brackets

 Abb. Keramikbrackets

Zahnfarbene Brackets sind ästhetisch äußerst ansprechend. Es gibt sie aus verschiedenen Materialien. Wir verwenden in unserer Praxis Saphir, Keramik oder Glasfaserbrackets, je nach Wunsch des Patienten. Sie werden auf die Außenflächen der Zähne aufgeklebt, sind jedoch aufgrund ihrer Transparenz bedeutend weniger auffällig als Metallbrackets.


Bögen


Stahlbögen

Hierbei handelt es sich um eine Legierung aus vorwiegend Eisen mit einem Anteil aus Chrom, Nickel, Mangan und Kobald. Mit diesem Standardbogen lassen sch die meisten kieferorthopädischen Zahnbewegungen durchführen. Handelt es sich jedoch um kompliziertere Zahnbewegungen, so stoßen diese Bögen aufgrund ihrer geringen Flexibilität an ihre Grenzen. Aufgrund dieser erhöhten Festigkeit applizieren sie auch größere Kräfte auf die Zähne, dies kann bei empfindlichen Patienten oder ungünstig geformten Zahnwurzeln zu Problemen führen.


Nickel-Titan-Bögen

Diese High-Tech-Bögen bestehen aus einer Legierung aus je 50% Nickel und Titan. Ursprünglich für die Raumfahrt entwickelt, bieten diese Bögen eine große Felxibilität und damit verbundene dauerhafte Rückstellkraft. Hierdurch sind sie in der Lage geringe, kontinuierliche Kräfte auf die Zähne zu übertragen. Dadurch werden die Zähne sehr geschont und die Behandlung verläuft deutlich angenehmer für den Patienten.